Die., 18. Jun., 12:30 Uhr: Galerie 1565
Harburger Schloßstr. 13 | 21079 Hamburg-Harburg
Führung mit Andreas Winzer durch die Ausstellung.
Franz Kaiser (1888-1971) war ein vielseitiger Künstler mit einer ungewöhnlichen Biografie. Als kritisch kommen-tierender Zeitgenosse erlebte er zwei Weltkriege, die bewegten zwanziger Jahre, die NS-Zeit und die Jahre nach 1945, in denen sein Hauptwerk entstand. Seine künstler-ische Vielfalt präsentiert sich in Malerei, Collagen, Zeichnungen, Skulpturen, Keramik- und Holz-Arbeiten sowie Textilien. In einigen Sparten entwickelte er spezifische Techniken, um seine Ideen zu vertiefen, z.B. eine Brandtechnik für Collagen. Schon zu Lebzeiten fanden seine Werke interessierte Sammler, die wohl Bekanntesten waren Helmut und Loki Schmidt. Kaisers umfangreiches Werk wurde nach seinem Tod von Dr. Jürgen Winzer in Hamburg bewahrt, der ihm als Freund und Arzt nahestand. Seit 2017 setzt sich der „Freundeskreis Franz Kaiser“ dafür ein, den heute vergessenen Künstler und sein Werk mit über 1500 Arbeiten von Gemälden, Collagen, Reliefs, Stoffmalereien, Zeichnungen, Mischtechniken und Skulpturen zu würdigen.
Zwischenzeitlich befasste sich der Künstler zum Broterwerb mit angewandter Kunst und Kunsthandwerk. Seine selbstgewebten, künstlerisch hochwertigen Teppiche und Wandbehänge wurden zu Lebzeiten in verschiedenen Ausstellungen gezeigt.
Autodidaktisch eignete er sich die Technik der Holzverarbeitung und Keramikherstellung an, schnitzte Dekorationen, baute Möbel, brannte in einer umgebauten Teertonne große Gefäße, künstlerische Objekte und Gebrauchsgeschirr. Sie verhalfen dem asketisch lebenden Paar zum Überleben.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Aug. 2024 zu sehen